Der Dachgarten nach Mordillo

Das Bild „Der Dachgarten nach Mordillo“ ist einundzwanzig mal achtundzwanzig Zentimeter im Hochformat. Inkmarker auf Papier. Beim Malen hatte ich eine bestimmte Knollennasenfigur von Mordillo vor Augen. Und zwar einen Straßenkehrer. Er hebt die Ecke eines Gebäudes an, um seinen Kehricht zu loszuwerden. Er tut das mit der größten Selbstverständlichkeit, als würde das jeder so machen. Dieses Gefühl wollte ich einfangen.
Man sieht von schräg oben die obersten drei Stockwerke eines grauen Wolkenkratzers. Es könnte der sein, unter dem der Kehricht des Straßenfegers entsorgt wurde. Der Himmel dahinter ist intensiv blau. Auf dem Dach ist eine Rasenfläche angelegt, auf der eine Kuh zufrieden grast. Um ihren Bauch ist ein Walkman geschnallt. Sie hat Kopfhörer auf und die Augen genießend geschlossen.
Auch wenn es keinen Hinweis darauf gibt, wie die Kuh auf dem Dach gelandet ist oder wo ihre Kuhfladen landen, scheint alles in Ordnung. Ich gehe davon aus, dass sich der emsige Straßenkehrer nach bewährter Manier um die Fladen kümmert. Hoffentlich schaut keiner aus einem der Fenster, wenn die Kuh mal muss.